Die Literatur-Epoche Vormärz: Merkmale, Autoren und Werke

In diesem Artikel wird dir die Literaturepoche Vormärz mit Beispielen erklärt, wobei auf die Aspekte Merkmale, Werke und Vertreter besonders eingegangen wird. Der Vormärz ist Mitte des 19. Jahrhunderts anzusiedeln und wird zwischen 1830-1848 datiert. Zu dieser Zeit sehen sich die Menschen in Europa mit starken Veränderungen konfrontiert. Frankreich befindet sich durch die französische Julirevolution im Umbruch.

Natürlich bleibt dies in Deutschland nicht unbemerkt und die Fürsten versuchen alles, dass diese Revolution nicht auch hier zu Lande anklang findet. Somit wird der Druck auf alle Querdenker, welche an Demokratie denken, verstärkt. Die Folgen der Restaurationspolitik von Fürst von Metternich, also die Wiederherstellung des feudalen Fürstensystem waren in Europa deutlich zu spüren. Mit Polizeigewalt wurden demokratische Bewegungen niedergeschlagen.

Zudem sind auch die Auswirkungen der Industrialisierung in Form von Massenarmut und Ausbeutung zu spüren. Die Literaturepoche „Vormärz“ findet 1848/1849 mit der deutschen Revolution ein Ende.

Inhaltliche Säulen des Vormärz

Viele kritische Autoren der Bewegung „Junges Deutschland“ bekamen ein Verbot auferlegt und durften ihre Texte nicht weiter veröffentlichen. Diese Zensur führt dazu, dass die Literaten des Vormärz noch aggressiver in ihren Schriften vorgehen: Der Ruf nach einem einheitlichen, demokratischen Deutschland und der Überwindung der Restaurationszeit wird lauter. Natürlich wird auch die Industrialisierung und die daraus entstehende soziale Folge zu einem wichtigen Thema dieser Autoren.

Auch richten sich die Werke gegen Zensur und setzen sich für Frauen ein. Diese sollen nun auch endlich einen einheitlichen Zugang zur Bildung erlangen. Hierbei solltest du jedoch eins wissen: Der Vormärz und auch Junges Deutschland ist eine recht kleine Strömung dieser Zeit. Beide Epochen haben nur wenige Vertreter, da der Großteil der Schriftsteller sich dem Biedermeier zugehörig finden. Hieran kannst du wiedererkennen, dass die Grenzen zwischen den Epochen fließend sind und sich häufig auch überschneiden.

Die Merkmale der Vormärz-Literatur

Die Autoren im Vormärz engagierten sich politisch und interessierten sich dabei für aktuelle Themen. Es geht im Vormärz um das Hier und Jetzt – man möchte auf die Ungerechtigkeiten im Land aufmerksam machen und etwas bewegen.

Die wichtigste Gattung dieser Zeit ist die Lyrik. Beliebt waren jedoch auch Kleinformen (Kurzgeschichten, Briefe, Reiseberichte, Memorien), welche in kurzer Zeit und von vielen Menschen gelesen werden konnten. Diese Form war den Autoren dienlich, da sie ihre Botschaft so schneller verbreiten konnten. Auch Epen und Dramen fanden jedoch zu dieser Zeit anklang.

Autoren und Werke

Autoren, welche sich der Lyrik zugewandt haben sind: Georg Herweghs, August Heinrich Hoffmann und Ferdinand Freiligrath. Letzterer verfasste „Neue politische und soziale Gedichte“. Hier schreibt er

„So sei dir denn auch noch vertraut,
Was junge Sagen künden:
Bald wird aus niederm Heidekraut
Sich selbst ein Besen binden,
Ein ries’ger, der der Niedertracht
Und Sklaverei ein Ende macht
In Deutschland und auf Erden!“

Besonders wichtig ist natürlich auch Georg Büchner, welche die Literatur dieser Zeit maßgeblich beeinflusst hat. Seine Werke wie „Woyzeck“ oder auch „Dantons Tod“ wirken bis heute. In Woyzeck steht ein einfacher psychisch kranker Soldat aus der Unterschicht im Mittelpunkt des Interesses.

Büchner möchte die Welt so zeigen, wie sie ist und kein Idealbild erzeugen und genau dieser Schritt ist ein Novum in der Literatur. Woyzeck steht dabei sinnbildlich für die Gesellschaft, welche ihn zu einem kranken Menschen gemacht hat. Auch hier werden demnach die gesellschaftlichen Umstände, Justiz und das alltägliche Leben in Deutschland zu dieser Zeit kritisiert.

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